
Wenn das Fliegen zur Herausforderung wird – sei es aus gesundheitlichen Gründen, wegen Stress oder schlicht, weil es logistisch zu aufwendig ist – lohnt sich der Blick auf alternative Reiseformen.
So wie bei der Familie von Henry, 15 Jahre alt, der mit SMA Typ 2, einer Muskelerkrankung, lebt.
Fliegen ist für sie keine Option mehr:
Warum?
• Der E-Rollstuhl muss ins Gepäckfach – Akkus raus, große Unsicherheit
• Sprachbarrieren im Ausland erschweren die Organisation von Hilfsmitteln
• Viel Anspannung, ob alles vor Ort wirklich funktioniert
Die Alternative:
Die Familie entschied sich für eine Kreuzfahrt – eine Reiseform, die in vielenBereichen bereits barrierefreundlicher gestaltet ist.
Ihre Erfahrung: überwiegend positiv, mit kleineren Herausforderungen im Detail.
Positiv aufgefallen:
• Barrierefreie Kabine
• Bewegungsfreiheit an Bord
• Hilfsmittel wie ein mobiler Lifter konnten organisiert werden
Herausforderungen:
• Je nach Wasserstand ist die Gangway teils steil – Ausflüge mit Rollstuhl nicht immer möglich
• Betten waren nicht höhenverstellbar – für den Lifter braucht es offeneBettgestelle
• Ein Lifter musste zusätzlich für die Reise ausgeliehen werden
Praktischer Tipp:
Wusstet ihr, dass man Hilfsmittel auch ausleihen kann?
Einmal im Jahr habt ihr Anspruch auf bis zu 4 Wochen Hilfsmittelverleih über die Krankenkasse – z. B. für Reisen.
So geht’s:
1. Rezept vom Arzt ausstellen lassen
2. Mit dem Sanitätshaus abstimmen
3. Hilfsmittel wird nach Bewilligung zur Verfügung gestellt (z. B. an den Urlaubsort geliefert)
Reiseerfahrungen wie diese zeigen, wie wichtig barrierefreie Angebote in der Touristik sind und wie viel man mit kleinen Anpassungen erreichen kann.
Lesetipp: Das Buch „Handicapped-Reisen“ bietet viele hilfreiche Adressen und Erfahrungsberichte rund ums Reisen mit Behinderung. Hinweis: Es wird hier rein informativ genannt, nicht zu werblichen Zwecken.